Europäische Strukturfonds

Europäische Strukturfonds
Europäische Strukturfonds
 
[-fɔ̃], Oberbegriff für verschiedene Programme zur Abschwächung des wirtschaftlichen und sozialen Gefälles zwischen hoch entwickelten und benachteiligten Regionen beziehungsweise zwischen den Lebensbedingungen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen innerhalb der EU. Zu den Europäischen Strukturfonds zählen der Europäische Regionalfonds (EFRE), der Europäische Sozialfonds (ESF), der Europäische Ausrichtungs- und Garantiefonds für die Landwirtschaft, Abteilung Ausrichtung, und seit 1993 das Finanzinstrument für die Ausrichtung der Fischerei (FIAF). Eins der wichtigsten Prinzipien der Strukturfondspolitik ist die Partnerschaft, d. h., die Maßnahmen der Union sind nur als Beitrag beziehungsweise als Ergänzung zu strukturpolitischen Aktivitäten auf regionaler und nationaler Ebene gedacht und setzen eine enge Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Kommission und dem betreffenden Mitgliedland voraus.
 
Die Europäischen Strukturfonds wurden 1988 und 1993 umfassend reformiert und ihre Mittel beträchtlich erhöht: von 58,4 Mrd. ECU (1985-88) und 64 Mrd. ECU (1989-93; Preisstand 1989) auf 149,76 Mrd. ECU für den Zeitraum 1994-99 (Preisstand 1994). Durch die Erweiterung der EU auf 15 Mitgliedstaaten zum 1. 1. 1995 wurden die Fondsmittel für 1995-99 um rd. 4,7 Mrd. ECU aufgestockt. Darüber hinaus beschloss der Rat der EU 1993 die Errichtung eines Kohäsionsfonds, der den am wenigsten entwickelten Mitgliedstaaten den Übergang zur Wirtschafts- und Währungsunion erleichtern und es ihnen ermöglichen soll, ihre Infrastruktur auszubauen und den Umweltschutz zu verbessern. Für den Zeitraum 2000-2006 fließen den Europäischen Strukturfonds 195 Mrd. Euro zu, das entspricht rd. einem Drittel des Gesamthaushalts der EG.

Universal-Lexikon. 2012.

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